Versorgung von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen (Neonatologie) in Brandenburger Kliniken
Jedes Jahr werden in Brandenburger Krankenhäusern über 2.000 Säuglinge in einem so kritischen Zustand geboren, dass eine spezielle fachärztliche und pflegerische Versorgung notwendig ist. Oft handelt es sich um Frühgeborene mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm oder um kranke Neugeborene. Die Fachrichtung dieser Versorgung wird Neonatologie genannt (d.h. Lehre vom Neugeborenen).
In Brandenburg wurde ein flächendeckendes Netz von so genannten Perinatalzentren und perinatalen Schwerpunkten (perinatal = im Rahmen der Geburt bzw. der Zeitraum vor, während und nach der Entbindung) an ausgewählten Krankenhäusern eingerichtet. Um eine optimale Versorgung von Mutter und Kind bei einer Früh- oder Risikogeburt zu gewährleisten, arbeiten spezielle Abteilungen wie die Geburtshilfe, die Neugeborenen-Intensivmedizin, die Kinderklinik, die Kinder-Chirurgie und die Gynäkologie im selben Gebäude organisatorisch eng zusammen.
Die neonatologische Versorgung ist bundesweit in drei Stufen eingeteilt, je nach Schwangerschaftswoche und Geburtsgewicht der Säuglinge bei der Entbindung: Brandenburg hat vier Krankenhaus-Standorte mit einem Perinatalzentrum Level I, derzeit keinen Standort mit einem Perinatalzentrum Level II und 15 Standorte mit einem Perinatalen Schwerpunkt. (Erläuterung siehe unter der Karte)
Die neonatologische Versorgung der Säuglinge in Brandenburger Krankenhäusern ist überdurchschnittlich gut. Das zeigen die Vergleiche bei bestimmten Qualitätsmerkmalen zwischen den Ergebnissen des Brandenburger Landesdurchschnitts und dem Bundesdurchschnitt (vergl. Qualitätsergebnisse)
Geburtskliniken mit neonatologischer Versorgung im Land Brandenburg
Beim Berühren der Punkte erscheinen die Namen der Kliniken. Klicken Sie auf die Standorte, um Details zur neonatologischen Versorgung zu erfahren.
Tippen Sie auf den gewünschten Bezirk und danach auf das gewünschte Krankenhaus, um Details zur Versorgung von Frühgeborenen zu erfahren.
Perinatalzentrum Level I
Perinatalzentrum Level II
Perinataler Schwerpunkt
Perinatalzentren Level 1 (Versorgungsstufe I)
Dies ist die höchste Versorgungsstufe. Nur hier sollen – möglichst schon vor der Geburt – Mütter eingeliefert werden, deren Kind voraussichtlich vor der 29. Schwangerschaftswoche bzw. mit einem Gewicht unter 1.250 g geboren wird. Level-1-Zentren haben besonders hohe Anforderungen an die personelle Besetzung zu erfüllen. In Level-1-Zentren können Kinder aus allen vier Versorgungsstufen versorgt werden.
Perinatalzentren Level 2 (Versorgungsstufe II)
Die Zentren Level II sind vorgesehen für die Versorgung von Neugeborenen ab einem voraussichtlichen Geburtsgewicht von über 1.250 g bzw. einer Entbindung oberhalb von 29 Schwangerschaftswochen. Auch Level-2-Zentren haben hohe Anforderungen an die personelle Besetzung zu erfüllen. Level-2-Zentren können Kinder der Stufen II, III und IV behandeln. Derzeit gibt es im Land Brandenburg keine Perinatalzentren Level II.
Krankenhäuser mit perinatalem Schwerpunkt (Versorgungsstufe III)
Perinatale Schwerpunkte gibt es in Krankenhäusern, die eine Geburtsklinik mit angebundener Kinderklinik haben. Sie sind für Frühgeborene über 1.500 g Geburtsgewicht bzw. mit einem Entbindungstermin ab der 32. Schwangerschaftswoche vorgesehen. Krankenhäuser mit perinatalem Schwerpunkt können Kinder der Versorgungsstufe III und IV versorgen.
In Geburtskliniken ohne am Standort vorhandene Kinderklinik (Versorgungsstufe IV) sollen nur reife Neugeborene ab der 36. Schwangerschaftswoche ohne zu erwartende Komplikationen zur Welt kommen. Diese sind in der Karte nicht aufgeführt. In Brandenburg gibt es in folgenden Krankenhäusern Geburtskliniken ohne Perinatalzentrum bzw. perinatalen Schwerpunkt:
- Lausitz Klinik Forst
- Krankenhaus Märkisch-Oderland, Standort Strausberg
- St. Josefs-Krankenhaus Potsdam
- Elbe-Elster-Klinikum (keine Teilnahme am Krankenhausspiegel Brandenburg)
Informationen und Qualitätsergebnisse zur Geburtshilfe finden Sie hier.
Die Auswahl der geeigneten Versorgungsstufe sollte gemeinsam mit dem behandelnden Arzt getroffen werden.
Weitere medizinische Informationen zur neonatologischen Versorgung finden Sie hier.