Altersmedizin (Geriatrie) in Brandenburger Kliniken
Was ist Geriatrie?
Die Altersmedizin oder Geriatrie (zusammengesetzt aus griech. „alt“ und „Heilkunde“) ist eine medizinische Fachrichtung, die Krankheitsbilder des höheren Lebensalters erkennt und behandelt.
Ganzheitlich und interdisziplinär
Die Geriatrie hat sich in den letzten Jahrzehnten – analog zur Pädiatrie (Kinderheilkunde) – zu einer eigenständigen medizinischen Fachrichtung entwickelt. Sie hat das Ziel, spezifische Erkrankungen im Alter nicht nur zu erkennen und zu behandeln, sondern auch die körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Belange älterer Menschen mit einem umfassenden, ganzheitlichen Behandlungsansatz zu berücksichtigen. Aufgrund der vielfältigen gesundheitlichen Probleme ist für die Behandlung geriatrischer Patienten eine enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachgebiete wie Innere Medizin, Orthopädie, Kardiologie, Neurologie, Psychologie und Psychiatrie erforderlich.
Höhere Anfälligkeit im Alter
Mit zunehmendem Alter wird die Anfälligkeit für gesundheitliche Beeinträchtigungen größer. Krankheits- und Genesungsdauer sowie Komplikationen nehmen zu, Erkrankungen aus jüngeren Jahren verschlechtern sich. Viele ältere Menschen sind dauerhaft (chronisch) erkrankt und haben verschiedene Krankheiten gleichzeitig, die sich gegenseitig beeinflussen (Multimorbidität). Häufig kommt es zu einer unübersichtlichen Arzneimitteltherapie, wenn Ärzte unabhängig voneinander einzelne Erkrankungen und Organsysteme behandeln. Ein älterer Organismus nimmt Medikamente anders auf und zeigt besondere Empfindlichkeiten. Mit speziellen geriatrischen Kenntnissen können unerwünschte Wechsel- und Nebenwirkungen eingeschätzt und möglichst vermieden werden.
Ziel: Selbstständigkeit und Lebensqualität
Im Unterschied zur medizinischen Behandlung jüngerer Menschen ist in der Geriatrie nicht immer die Heilung das oberste Ziel. Vielmehr geht es darum, körperliche und geistige Fähigkeiten mit dem Ziel wiederherzustellen, die Selbstständigkeit und die Lebensqualität der betagten Patienten zu erhalten.